Es sind mehrere Faktoren, welche die Haltbarkeit von Bleiakkus stark
beeinflussen. Zum einen ist da die Bordelektronik! Je
mehr elektrische Verbraucher mit Gleichstrom aus dem Bordnetz versorgt werden,
desto mehr muss die Batterie arbeiten. Zum anderen beeinflusst auch das Fahrverhalten
die Lebensdauer des Bordakkus. Wer täglich nur wenige Kilometer zur Arbeit
pendelt, steht häufiger mit entladener Batterie. Denn bei extremen
Kurzstrecken
wird ein Bleiakku nicht geladen, sondern vielmehr allmählich
entladen! Auch bei längeren Fahrstrecken mit zusätzlichem
Großstadtverkehr, ist es unmöglich den Bleiakku am Bordnetz
vollständig aufzuladen. Dazu habe ich an einer Yamaha Dragstar SVS
650 die Starterbatterie vollgeladen und bin anschließend eine 120
Kilometer lange Tour samt dichten.Stadtverkehr durch zwei
größere Städten gefahren. Nach der Ausfahrt habe ich
nach einer Abkühlpause, wieder mit bescheidenen 100 mA Ladestrom
nachgeladen. Dabei fehlten (wie man am Display gut erkennen kann), 472
mAh bis der Lader wieder automatisch abschaltete.
Weil moderne Starterbatterien überwiegend wartungsfrei sind und nicht mehr wie früher mit destilliertem Wasser nachgefüllt werden können, ist bei falscher Behandlung das Lebensende häufig schon nach wenigen Jahren erreicht - obwohl sie bei guter Pflege und regelmäßigem Nachladen durchaus deutlich über 10 Jahre halten können!
Gibt es wartungsfreie AGM
Akkus, die ein komplettes Motorradleben halten, bei jedem Wetter
klaglos ihren Dienst verrichten und dazu noch möglichst klein und kompakt
gebaut sind? Namhafte Produzenten geizen nicht mit Lobeshymnen rund um ihre
meist zu teuren Energiespeicher. Leider darf man Marketingversprechen nur
eingeschränkt glauben, denn die Bordbatterie wird zunehmend zur Schwachstelle
moderner Fahrzeuge. Mit einfachen Mitteln können Sie allerdings die Lebensdauer
von Bleiakkus nachhaltig verlängern. Dazu muss man aber
einiges beachten.
Früher war bekanntlich vieles einfacher. Wenn das Fahrzeug stand, waren alle Verbraucher ausgeschaltet. Die Batterie konnte monatelang bei Stillstand des Fahrzeugs belassen werden und wurde kaum entladen. Heute sieht das meistens etwas anders aus. Moderne Fahrzeuge (leider auch Motorräder) verfügen über Steuergeräte und elektrische Verbraucher, die dauerhaft etwas Strom ziehen, auch wenn das KFZ ruht und der Zündschlüssel abgezogen wird. Bei manchen üblen Fehlkonstruktionen ist dann die Starterbatterie schon nach drei bis vier Wochen tiefentladen!
Damit man Kraftfahrzeuge (ohne deren Starterbatterie nachhaltig zu schädigen) sicher anlassen kann, sollten deren Energiespeicher noch über mindestens die Hälfte ihrer möglichen Ladung verfügen. Wird ein Motorrad mit klassischen Vergasern mehrere Monate ungenützt abgestellt, so kann der erste erfolgreiche Anlassvorgang durchaus 20 Sekunden oder länger dauern. Obwohl eine gute Starterbatterie kaum nennenswerte Schwächen beim Startvorgang zeigt, fügt man dem armen Energiespeicher eine hohe Entladetiefe zu. Nun wäre es höchste Zeit den Akku wieder ordentlich zu laden, denn falls er länger in diesem Zustand verweilt, erleidet er irreperable Schäden.
Die Zeitspanne, bis neue, vollgeladene Starterbatterien unter 50% ihrer Nennkapazität entladen sind, ist maßgeblich von der Bauart des Akkus und der Temperatur abhängig. Während hochwertig verarbeitete AGM Akkus bei max. 20° Celsius monatlich nur knapp 2 bis 3 % Selbstentladung aufweisen, können es bei älteren Nassakkus bereits monatlich an die 50 % Selbstentladung sein. Noch deutlich schneller erfolgt die Selbstentladung, wenn Fahrzeuge in der heißen Sonne parken.