Erstellt, am 20.12.2012
Letzte Änderung, am 10.02.2013



Was können 6 Volt 17 Watt Magnetzündergeneratoren von Bosch und Ducati


Bekanntlich fahren noch viele Jugendliche mit alten Motorfahrrädern, deren Magnetzündergeneratoren nur magere 6 Volt 17 Watt Generatorleistung erzeugen. Fahren junge Leute damit auch noch das ganze Jahr damit zur Arbeit oder zur Schule, bewirken derart schlechte Beleuchtungen ein enormes Sicherheitsrisiko. Dabei ist es in den meisten Fällen nicht wirklich schwer, eine erhebliche Verbesserung zu bewirken. Deshalb versuche ich mit einfachen Tips zu helfen, damit die Fahrbahn bei Dunkelheit etwas besser ausgeleuchtet wird.

Elektrotechnische und physikalische Grundkenntnisse sollten vorhanden sein, um diese Literatur zu verstehen und mangelndes Fachwissen zu erweitern. Ich freue mich immer über kritische und ergänzende Hinweise, oder Vorschläge zur besseren allgemeinen Verständlichkeit von technischen Abhandlungen, falls etwas unverständlich formuliert wurde. Je mehr Feedback auf diese Weise zurückkommt, um so besser kann ich das bei späteren Änderungen in die Texte einbinden.

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Im November 2012 kontaktierte mich der Vater eines 15 jährigen Lehrlings nach einem Sturz (mit zum Glück nur leichten Verletzungen), weil sein Sohn angeblich vom Gegenverkehr stark geblendet wurde. Ich würde persönlich mit einem Puch Maxi nicht wirklich bei Nacht fahren, wer aber auf solche Fahrzeuge angewiesen ist, sollte unbedingt die Beleuchtung so gut wie möglich verbessern. Auf den ersten Blick denken viele an einen stärkeren Magnetzündergenerator, was aber in diesem Fall an der Drehrichtung scheitert. Es gibt kostengünstige linksdrehende Alternativen, aber für rechtsdrehende Motoren leider keine Auswahl für bezahlbare Tarife. Auf der anderen Seite sieht man Unmengen dieser 6 Volt 17 Watt Magnetzündergeneratoren von Puch Maxi, bei so gut wie jedem österreichischen Teilemarkt herumliegen. In diesem Zusammenhang findet man für wirklich kleines Geld Versuchs Spulen zum umwickeln, welche dann ungefähr 12 Volt 27 Watt bei 5000 Upm erzeugen.

Puch Maxi 12V 27 Watt

Die ursprüngliche 6 Volt 17 Watt Lichtspule Lichtspule unterscheidet sich im wesentlichen nur durch einen dünneren Kupferlackdraht und etwas weniger Windungen. 16 Windungen mehr und zusätzlich ungefähr 0,1 Ohm kleinerer Innenwiderstand, bewirken bei der umgewickelten 12 Volt 27 Watt Lichtspule, aus dem Drehzahlkeller etwas höhere Leerlaufspannung und auch spürbar höheren Generatorstrom. Das mag auf den ersten Blick nicht viel erscheinen, aber bei derart kleinen Leistungen wirkt sich jedes zusätzliche Watt positiv aus. Diese kostengünstig optimierte Lichtspule bringt auch bei serienmäßigen 6 Volt Systemen Vorteile, wenn ein Polrad geringfügig stärker magnetisiert ist, oder die verwendeten 6 Volt Glühlampen von der erforderlichen Nennleistung aufgrund von Serienstreuungen zu schwach sind und folglich häufig durchbrennen. So hat man später bei ganz tiefen Drehzahlen ungefähr 100 mA mehr Strom zur Verfügung und bei Höchstdrehzahl, erzeugt diese verbesserte Lichtspule aufgrund höherer Windungszahl, ungefähr 100 mA weniger Strom. Nun könnte man zu Recht denken "warum hat Bosch das nicht schon vor 35 Jahren auch so gemacht", das hätte aber bei der Serienproduktion einen Mehrbedarf an Kupfer und folglich auch geringfügig höheren Kosten verursacht. Gewissenhafte Techniker und Betriebwirte, vertragen sich leider im realen Leben nicht wirklich optimal. Weil permanenterregte Wechselstromgeneratoren eher wie Konstantstromquellen funktionieren, ist deren erzeugte Betriebsspannung eher relativ zu sehen, weil diese extrem lastabhängig ist und deshalb auch nicht konstant bleibt. Aus diesem Grund steigt die mögliche Betriebsspannung an Glühlampen mit kleineren Strömen enorm an, so dass wir anstelle von 6 Volt 17 Watt Nennlast, auch bis zu 12 Volt 28 Watt Lampenlast mit der gleichen Lichtspule versorgen können. Das würde im Notfall auch mit einer 12 Volt 25 Watt Scheinwerferlampe und einem parallel geschalteten 12 Volt 3 Watt Rücklichtlämpchen funktionieren, aber die Betriebsspannung wäre unter 6000 Upm zu niedrig. Solche Probleme kann man mit handelsüblichen AC/DC Spannungs/Ladereglern verbessern, in dem an auch das Rücklicht auf energiesparende LED umrüsten und so der Scheinwerferlampe mehr Strom spendiert. Es gibt auch ähnliche Spannungs/Laderegler welche man mit zwei voneinander unabhängigen Energiequellen versorgen kann, so kümmert sich die Primärwicklung der Zündspule für die Ladung eines kleinen Akkus und versorgt beispielsweise LED Rücklicht, Bremslicht und eine lautstarke 12 Volt Hupe mit Gleichstrom.

zwei Energiequellen

Der grösste Vorteil bei dieser Schaltung liegt darin, dass man die komplette Lichtspulenleistung von sehr schwachen Generatoren, für eine stärkere Scheinwerferlampe investieren kann und so bei Dunkelheit auch wesentlich sicherer fahren kann. Nicht selten gibt es auch solche 6 Volt 17 Watt Magnetzündergeneratoren, wo die Polräder zu schwach magnetisiert sind. Dann wird mit werksseitigen 6 Volt 15 und 6 Volt 2 Watt Lampenbestückungen, auch bei Höchstdrehzahl die erforderliche Betriebsspannung nicht mehr erreicht und es siegt die große Dunkelheit. Wer in diesem Zusammenhang unbedingt seiner 6 Volt 15 Watt Scheinwerferlampe treu bleiben will und außerdem eine unüberwindliche Abneigung gegen Akkus hat, kann mit folgender Schaltung und der Umrüstung vom Rücklicht auf energiesparende LED, die mögliche Lichtausbeute spürbar verbessern, weil dann wieder mehr Strom zur Scheinwerferlampe kommt.

6 Volt LED Schlußlicht

6 Volt Experimente sind aber heute nicht mehr sinnvoll, weil mich aber einige Zeitgenossen als sogenannten "6 Volt Hasser" bezeichnen, habe ich auch dieses einfache Beispiel dokumentiert. Ein weiterer Vorteil von LED Umrüstungen, ist auch die einfache Realisierbarkeit einer Bremslichtfunktion, vor allem bei älteren Fahrzeugen wo das noch nicht vorgesehen war. Die Nachrüstung von Bremslichtschaltern stellt im allgemeinen auch keine unüberwindbare Barriere dar. Wer stattdessen auf 12 Volt Lampen und 12 Volt Spannungsregler umrüstet, aber an seinem Motorfahrrad wirklich keinen Platz für einen zusätzlichen Akku findet, der kann die abgebildete Schaltung auch weitgehend gleich aufbauen, anstelle eines 4700µF 16 Volt Elkos am Ausgang vom Laderegler, reicht dann schon ein kleinerer 2200µF 25 Volt Elko, welcher außerdem ungefähr 50 Cent weniger kostet. Als AC/DC Spannungs/Laderegler soll man dann eine 12 Volt Ausführung von Kokusan installieren, diese Regler kosten aktuell 14,5 Euro bei Fa. Massink in Holland, genau so viel wie der 6 Volt Regler. Das LED Schlußlicht soll man dann etwas anders aufbauen als für spannungsstabile Versorgung an einem 12 Volt Akku, weil bei tiefen Motordrehzahlen die Betriebsspannung ohne Energiespeicher sehr tief absinkt.

Mofa LED Schlußleuchte
Der Wirkungsgrad dieser alternativen LED Schlußlichtschaltung fällt leider schlechter aus, aber trotzdem noch vielfach besser als mit herkömmlichen Glühlampen. Wer etwas mehr Generatorleistung wünscht und nach kostengünstigen kompatiblen Komponenten sucht, sollte bei Teilemärkten nach rechtsdrehenden 6 Volt 17 Watt Magnetzündergeneratoren von Puch Maxi Kat aus den späten 80er Jahren Ausschau halten. Diese Magnetzündergeneratoren wurden von Ducati in Italien produziert und sind mechanisch baugleich mit Bosch. Allerdings produzierte Ducati ihre Polräder schon mit stärkeren Magneten, was vor allem bei tiefen Motordrehzahlen eine erheblich bessere Lichtausbeute bewirkt. Weil aber stärker magnetisierte Polräder auch mehr Wärme beim schneiden der Feldlinien erzeugen, gibt es bei diesen Zündanlagen nur noch innenliegende Zünderregerspulen und die eigentliche Zündspule muss außerhalb montiert werden.

6 Volt 17 Watt Ducati

Die 6 Volt 17 Watt Lichtspule von Ducati mit 250 Windungen, erzeugt erheblich höhere Leerlaufspannungen, als ältere 6 Volt 17 Watt Bosch Lichtspulen. So kann man ohne Umrüstung der Lichtspule eine 12 Volt 25 Watt Scheinwerferlampe verwenden und diese erreicht im Gegensatz zum 6 Volt 17 Watt Fahrlicht ohne Spannungsregler, schon bei moderaten 3000 Upm die Betriebsspannung von 12 Volt. Dieser Generator ist auch in der Lage, noch mehr elektrische Energie zu erzeugen, was aber ein umwickeln der Lichtspule erfordert. Mit 192 Windungen Kupferlackdraht der Stärke 0,95 mm, sind 12 Volt 40 Watt Generatorleistung möglich. Damit lässt sich eine 12 Volt 35 Watt Scheinwerferlampe bei 4000 Upm mit 12 Volt Betriebsspannung versorgen und gleichzeitig bleiben noch 300 mA überschuß zum laden eines kleinen 12 Volt Akkus. Dabei wäre die natürliche Grenze noch gar nicht erreicht, denn man könnte über die primäre Zünderregerspule noch eine 12 Volt 10 Watt Hilfsspule aufsetzen und diese mit der Lichtspule parallelschalten. Die magnetische Feldstärke vom Polrad würde für ungefähr 12 Volt 55 Watt Summenleistung reichen, dann müsste man aber die primäre Zünderregerspule niedriger machen, um ausreichend Platz für eine dickere Hilfsspule zu schaffen. Weil aber die kleinen Scheinwerfer von Puch Maxi überwiegend aus Kunststoff sind, macht es wenig Sinn diese mit über 12 Volt 35 Watt starken Lampen zu bestücken. da wäre es schon vernünftiger, irgendwo Platz für einen kompakten 12 Volt Akku zu schaffen und das Bordnetz nach dieser Schaltung zu regeln.

12 Volt 40 Watt

Wer wirklich zu jeder Jahreszeit auf solche Motorfahrräder angewiesen ist, sollte ernsthaft über eine Verbesserung der Beleuchtung nachdenken, ist ja auch nicht wirklich schwer zu realisieren. Sollte der Scheinwerfer bei tiefen Drehzahlen noch geringfügig heller leuchten und auch der mögliche Ladestrom etwas höher ausfallen, dann könnte man noch zusätzlich die Primärwicklung der Zündspule als Energiequelle anzapfen. Dafür wäre aber ein zweiter 12 Volt Laderegler erforderlich, außerdem soll für diesen Zweck ein Bleiakku installiert werden, damit man nicht zusätzlich über einen überladeschutz für NiMh Akkus nachdenken muss.