Reparaturarbeiten an defekten Kokusan Ladeankern
An einer defekten Kokusan Zündanlage aus Kreidler Florett RS lokalisierte ich einen defekten
Hochspannungsladeanker und
dunkel verfärbten Isolierlack der
Generatorspulen. Der Hochspannunngs Ladenker ist mit Kunststoff vergossen und
ließ sich nur auf der Drehbank
mit einem
Stechstahl vernünftig öffnen. Die Wicklung war in 2 Kammern
unterteilt, 5200 Windungen 0,10 mm Kupferlackdraht mit 745 Ohm Innenwiderstand, heizen sich bei hohen Drehzahlen sehr
stark auf. Eine neue Spule fertigte ich mit 4 Zwischenlagen-Isolierungen
und wickelte sie wieder mit 5200 Windungen 0,1 mm Kupferlackdraht.
"Reparierter Kokusan Stator"
Weil auch die abgebildete Mitsuba CMD01 Zündspule im Steckergehäuse zwischen grünen und
weißen Anschluß Einbrennspuren von Spannungsüberschlägen
aufwies, fertigte ich anstelle der Dämpfungsschleife aus Stahlblech, eine neue mit 20 x 20 mm, aus 1mm dicken
Kupferblech. Diese Maßnahme dämpft die hohen negativen
Leerlaufspannungen und verringert auch die Ströme bzw. Temperaturentwicklung am Hochspannungsladeanker
geringfügig. Damit die Kupfer Dämpfungsschleife nicht die Spule indirekt
beheizt, soll zwischen Kupfer und Spulenkörper 0,4mm Hartpapier oder FR4 Material eingefügt werden. Die
rechte Vergleichsmessung zeigt
375 Volt weniger negative Spannung bei 10000
Upm, liegt zwar noch 400 Volt über der guten alten Bosch Mhkz
Sternzündung, ist aber technisch vertretbar! Weil der Sulenkörper eher großzügig dimensioniert
ist, wickelte ich weitere defekte Hochspannungsladeanker
mit dickerem Cul. 0,118. Der niedrigere
Innenwiderstand verursacht
beinahe 1 Watt geringere thermische Verluste,
die größere Oberfläche der dickeren Spule, kann auch die
erzeugte Wärme besser nach außen abführen!
Im harten Alltagseinsatz mit fünfstelligen Drehzahlen, rauchte aber ein reparierter Hochspannungsladeanker
wieder ab, so daß eine zeitaufwendige technische Analyse nötig
wurde. Der von mir verwendete Kupferlackdraht sollte
bis +180°C temperaturbeständig
sein und ist bei
Sauter Transformatoren, in preiswerten 0,5 oder 1 Kilogramm Spulen
erhältlich. Nach Einsicht in schlaue Fachliteratur nach
IEC 317-20, findet man allerdings einen
Wiederspruch, folglich entspräche dieser Kupferlackdraht nur der
Temperaturklasse "F". Bei göberen Drahtstärken findet man in Motorwickeleien
häufig Kupferlackdrähte der Temperaturklasse "F und sogar C", aber unsere exotischen
dünnen Drähte sind dort nicht üblich und bestenfalls bei Großhändlern in teuren
Langdrahtspulen bis 40 Kg. erhältlich. Diese Erkenntnis sorgte für
erheblichen Streß und ich kontaktierte mehrere Wochen erfolglos zahlreiche Anbieter, bis ich einen hilfsbereiten
Händler in der schönen Schweiz fand, dann kamen noch bekannte
Hürden mit hohen Versandkosten und Zollformalitäten. Der Schweizer gab mir noch die Telefonnummer eines
Geschäftspartners in Wien und dort wurde ich auch fündig. Bei
Reumüller-Tewa erhielt ich eine kompakte Spule mit
0,112 mm dicken Kupferlackdraht der
Temperaturklasse 210 Grad, welcher
IEC 317-13 entspricht. Damit wickelte
ich einen neuen Hochspannungsladeanker und orientierte mich an das
ehemalige Original von Ducati, wo der Hochspannungsladeanker einen
Innenwiderstand von 710 Ohm und
höhere
Induktivität als der Ladeanker von Kokusan hat. Mit 5700 Windungen vom 0,112 mm Zweilackdraht, wird der
Spulenkörper bis zum Rand voll und es passen auch noch drei 0,15 mm
dicke Zwischenisolierungen aus Glasgewebeband in die neue Spule. Die Dämpfungsschleife fertigte ich
größer und leite damit auch einen Teil der entstehenden Wärme
über den Statorträger ab.
Die neuen Messungen führte ich mit einem um ca. 20% schwächer magnetisierten
Original Ducati Polrad und
anschließend mit dem
Kokusan Polrad durch,
mit dem Ducati Polrad würde die große CU
Dämpfungsschleife den Strom zu stark dämpfen, wobei nur ca. 10000 Upm Höchstdrehzahl möglich
wären. Für das stärker magnetisierte Kokusan Polrad eignet sich
diese Anpassung sehr gut und die thermische Verlustleistung beträgt
bei 12000 Upm ca. 2 Watt . Kokusan
Zündanlagen ab Bj. 2006 mit
Dämpfungsschleifen aus 1,5 mm dicken
Kupferblech, verursachen etwa 2 Watt
Verlustleistung bei 10000 Upm und werden im normalen Dauereinsatz kaum in die ewigen Jagdgründe eingehen,
falls die Belüftung ausreichend ist.
Es wäre an älteren Kokusan Zündanlagen mit Polrad Datecode "50 10A 41 04" sehr
empfehlenswert, die Dämpfungsschleifen zu ändern.
Wer keine Fräsmaschine, Drehbank oder geeignetes Stemmwerkzeug besitzt, kann Kupferblech von 1 mm
Materialstärke, auch problemlos mit Laubsägeblättern bearbeiten. Falls der
Kupferwinkel unten
breiter als die
Statortägerplatte ist, stört das an Kreidler Motoren nicht wirklich,
Schönheitswettbewerbe sind für deren Funktionalität nich erforderlich!