letzte Änderung, am 17.07.2011

Letzte Generation von Motoplat Zündungen, mit Stahlrotor

In den 90er Jahren hat Motoplat den Zündimpulsgeber überarbeitet und die erfahrungsgemäß anfälligen Dioden wegrationalisiert, in diesem Zusammenhang wurden die beiden Spulen in Reihe geschaltet und in der Mitte befindet sich ein Widerstand mit 56 Ohm. Der Wicklungsanfang der unteren Zündimpulsgeberspule wurde mit Masse verbunden und die positiven Halbwellen vom Wicklungsende der oberen Spule (graue Kabel) werden mit eine externe Diode gegen Masse kurzgeschlossen. Diese Diode befindet sich in einem exotischen CDI Zündschaltgerät von Motoplat, welches über ein sehr einfaches Innenleben verfügt. Aufgrund dieser Änderungen ist die Trefferquote von Ausfällen insgesamt geringer, aber im Fall von Ligier Optima mit Sachs 50 SC Motor liest und hört man trotzdem häufig von Problemen mit diesem Stator.

Nachdem wir jetzt auch hier die Schaltung unter der roten Vergußmasse kennen, sollten die ohmschen Widerstandswerterte der beiden Steuerspulen und des 56 Ohm Widerstandes sorgfältig überprüft werden. Die Lötstellen werden nach vielen Jahren brüchig und neigen zu Kontaktfehlern, was wiederum zu thermischen Zündungsproblemen führt. Auch im CDI Zündschaltgerät können Probleme an den Lötstellen auftreten, was ebenfalls zu Ausfällen der Zündung führt. Weil diese Zündschaltgeräte von Motoplat sehr selten sind, empfehle ich als Alternative handelsübliche CDI Zündschaltgeräte für Lambretta, oder Piaggio PX 200 von Ducati. Damit das ganze damit auch richtig funktioniert, muß man an der Steckzunge für den Zündimpulsgeber (rot) das schwarze Kabel vom Stator anstecken und einen 33 Ohm Widerstand gegen Masse parallelschalten. An das graue Kabel vom Stator wird eine 1N4007 Diode angeschlossen und deren Kathode mit Masse verbunden.

Ein Oszilloskop am schwarzen Kabel vom Zündimpulsgeber sollte so ein ähnliches Bild anzeigen, auch hier dominieren immer die negativen Impulse und gewährleisten ein sicheres löschen des Thyristors. Der kurze positive Steuerimpuls zündet den Thyristor im Zündschaltgerät, welcher die gespeicherte Energie des Ladekondensators in die Primärwicklung der Zündspule entlädt. Damit die Steuerung funktioniert, müssen Polrad und der Stator auch für die passende Drehrichtung gepaart sein, sonst funktioniert das ganze entweder sehr schlecht oder gar nicht. Ich habe auch die drehzahlabhängige Ladeenergie und den Zündverstellwinkel aufgezeichnet. Für diese Messungen hatte ich ein rechtsdrehendes 12 Volt 130 Watt Polrad von Hercules 80 Ultra zur Verfügung, mit dem Original Polrad von Ligier könnten die Messwerte etwas abweichen.